Mit Beginn der Pandemie in 2020 veränderte sich nicht nur der Alltag, sondern auch das Berufsleben. Das Homeoffice wurde unser “New Normal”, viele Büros - und so auch unseres - standen leer oder waren nur sporadisch besucht, um Sicherheit zu gewährleisten und Mitarbeiter:innen vor der Pandemie zu schützen. Mit dem Ende der Coronakrise und dem großen und schnellen Wachstum unseres Unternehmens entschlossen wir uns entgegen dem Trend (viele Wettbewerber stießen Bürofläche ab) für ein ein neues, größeres Büro im Berliner Westen. Das Ziel: Mit all unseren Mates endlich wieder zusammenkommen - und das in einem Umfeld, welches Homeoffice-Atmosphäre, Möglichkeiten zum regen Austausch und New Work Prinzipien miteinander vereint.
Wenn wir auf die letzten Jahre zurückblicken, dann stand vor allem eins im Fokus: die Corona-Pandemie. Der Anstieg der Fallzahlen, der Ausruf des gesundheitlichen Notstandes der WHO und die Lockdowns, die das gesellschaftliche Leben zu großen Teilen lahm legten, veränderten nicht nur das öffentliche und private Leben, auch die Arbeitswelt musste sich an die bis dato unbekannten Bedingungen anpassen. Vor Corona eher eine Seltenheit, doch heute ist das Homeoffice prägend für die Arbeitswelt der Bundesrepublik.
Während der Pandemie haben wir remote Work als unser New Normal etabliert, in digitalen Meetings Ideen entwickelt und Teamevents online durchgeführt. Und selbst wenn wir unsere Kolleg:innen in Küche und Wohnzimmer online gesprochen und gesehen haben, wie vielen anderen fehlte auch uns der direkte Kontakt zu unserem Team. Denn Unternehmenskultur basiert auf echten Begegnungen und Austausch, persönlich und vor Ort.
Wie soll es nach der Pandemie weitergehen? Diese Frage haben wir uns oft gestellt. Mobiles Arbeiten von überall aus der Welt, Homeoffice und der regelmäßige persönliche Austausch mit den Kolleg:innen, all das wollten wir verbinden - und das nicht nur durch verschiedene Arbeitsmodelle wie Remote oder Hybrid, sondern auch durch einen “Raum” und damit im Office selbst.
Das Ziel: Ein Büro zu kreieren, das die Homeoffice-Atmosphäre beibehält und gleichzeitig einen Arbeitsraum der Zukunft schafft, der sich nicht nur an unseren Visionen und Bedürfnissen, sondern vor allem an denen unserer Mitarbeiter:innen ausrichtet. Hierfür haben wir nicht nur Mutmaßungen aufgestellt, sondern unsere Mates selbst befragt. Wir wollten wissen, was sie dazu bewegt, gerne ins Büro zu kommen, wie sie sich flexibles Arbeiten vorstellen, was sie sich wünschen und besonders, was sie für ihre unterschiedlichen Aufgaben brauchen, um diese Punkte in unserer Planung berücksichtigen zu können.
Doch damit nicht genug: Neben der Abfrage der Wünsche unserer Mitarbeiter:innen haben wir uns im nächsten Schritt mit unseren Freunden BeSpoke/ Manyone aus Kopenhagen zusammengesetzt.
Gemeinsam haben wir eine New-Work-Strategie entwickelt, die auf die Bedürfnisse der jungen Digital Natives an die Arbeitswelt und ein Büro angepasst ist. Unter dem Titel “The Next Office Experience” haben wir uns acht Kern-Trends gewidmet und aus Insights wie der “Zoommification” Ableitungen für unser Büro gezogen.
Und auch, wenn die meisten Firmen momentan eher auf kleinere Räumlichkeiten setzen - wir sind auf Grundlage unserer Überlegungen unseren eigenen Weg gegangen und verfügen nun über eine Fläche von über 800qm für unsere Mates (ergänzend zu unseren anderen Büros und Studios).
Dem Verständnis folgend, dass auch bei Anwesenheit der Mitarbeitenden im Büro immer ein Teil der Kolleg:innen oder Kund:innen via Zoom zugeschaltet sein wird und die Frequenz an Videocalls auch nach Corona hoch bleiben wird, haben wir uns bewusst gegen eine Open Space Fläche entschieden, sondern für ein Büro, welches sich wie eine kleine Welt auf verschiedenste Räume erstreckt.
Von Raum zu Raum kann man so neue Kolleg:innen und neue Raumkonzepte entdecken, bekommt das Gefühl einer heimischen, wohnlichen Umgebung und kann trotz hoher Frequenz im Büro ganz ungestört arbeiten.
Unter Regie des Architektur- und Design-Studios UNDPLUS, das bereits andere Standorte und Studios von uns geplant hat, haben wir uns zweimal die Woche zusammengesetzt und den Umbau der neuen Bürofläche geplant, bis ein Gesamtkonzept stand. Dieser Prozess, der sich beinahe über den gesamten Sommer zog, führte dann im September zum Umbau des Büros - damit es ganz nach unseren Vorstellungen gestaltet werden konnte.
Im Herbst und Winter entwickelten wir Farb- und Feinkonzept, Anfang des Jahres 2023 begannen wir den Umzug in unser neues Office mit Feel Good Charakter, gemütlich und modern zugleich und mit einem ganz besonderen Herzstück: unserem Café und unserer Bar "Bar Mates", an der wir alle regelmäßig zusammenkommen und Zeit und Drinks in Gesellschaft genießen können.
Neben hohen Decken, großen Fenstern und einem klassischen, nostalgischen Altbau-Flair verfügt das Büro über eine Vielzahl abwechslungsreicher Räume, die auf die verschiedenen Bedürfnisse unserer Mates ausgerichtet sind. So gibt es zusätzlich zu den klassischen Büroräumen zum Beispiel eine eigene Kreativwerkstatt, in der sich unser Grafikteam kreativ ausleben kann. Darüber hinaus verfügen wir über einen mit Pflanzen bestückten Fokusraum - hier herrscht handyfreie Zone und Stille, ähnlich wie in einer Bibliothek. Ganz in entspannenden Grüntönen gehalten und mit runden Holztischen ausgestattet, ist der Raum der perfekte Rückzugsort für ungestörtes Arbeiten.
Und damit nicht genug: Für Termine mit unseren Kund:innen und Partner:innen haben wir einen eigenen Pitch-Raum entworfen, der ideale Voraussetzungen für produktive Gespräche bietet; für größere Meetings verfügen wir zudem über weitere Meeting-Räume.
Doch nicht nur die Arbeit steht in unserem neuen Office im Fokus: Ein Ruhe- und Stillraum sorgt für Ausruhmöglichkeiten und eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf und unser Wohnzimmer lädt zum gemütlichen Zusammensein ein. Für die Mittagspause und gemeinsame Drinks nach der Arbeit gibt es in unserem Büro eine Café- und Bar-Area, wo wir zusammen essen und trinken können. Und wer in der Mittagspause nicht durch die Charlottenburger Restaurants ziehen möchte, sondern sich selbst etwas mitbringt, kann sein Essen in einer unserer zwei Küchen aufwärmen.
Am 1. Februar 2023 öffnete unser neues Büro seine Tore - und das mit einem ganz besonderen Eröffnungsabend mit unseren Berliner Mates. Neben einer Rundführung durch die neuen Räumlichkeiten gab es einen Barkeeper vor Ort, der unsere neue Bar gebührend einweihte. Seitdem kommen wir regelmäßig mit allen Teams im Büro zusammen und haben statt 100 % Homeoffice nun 100 % hybrides Arbeiten, durch mobiles Arbeiten von überall, remote Work von zuhause und ein neues Büro, etabliert.
Das stärkt nicht nur den Teamspirit, sondern fördert auch die interpersonelle Kommunikation: Lief diese zu Corona Zeiten bei uns hauptsächlich online und über Slack ab, so können wir schon heute einen Rückgang der Nachrichten auf der Plattform beobachten. Demnach sind unsere Slack-Nachrichten in nur zwei Wochen von 32.468 auf 29.732 Messages gefallen. Ein Zeichen dafür, dass wir nach einer langen Zeit in den eigenen vier Wänden und remote Work wieder mehr auf den persönlichen Kontakt und Austausch setzen - eine Entwicklung, die uns als Team zusammenschweißt. Genauso, wie wir uns es gewünscht haben.
Die Corona-Pandemie hat unser Leben und unsere Arbeit maßgeblich verändert; diesen Umstand sollten Arbeitgeber:innen nun nutzen und auf die veränderten Arbeitsbedingungen eingehen. Flexibles und mobiles Arbeiten ist nicht mehr wegzudenken. Selbst mit Büro-Anwesenheit ist immer ein Teil des Teams im Homeoffice und kleine Orte für viele Calls sind unerlässlich.
Auch, wenn die Kosten für ein neues Büro höher sind und der Weg zurück ins Office mit mehr Aufwand verbunden ist: Ein regelmäßiges Zusammenkommen mit allen Mitarbeiter:innen ist unentbehrlich für eine gesunde Firmenkultur.
Es zeigt sich: Wer ein Büro an den Wünschen seiner Mitarbeiter:innen ausrichtet und die Bedürfnisse des Personals miteinbezieht, der:die kann sein Personal auch aus dem Homeoffice locken und für einen erneuten Präsenz-Betrieb begeistern.
Bei der Gestaltung eines Arbeitsraums der Zukunft sind individuelle Rückzugsmöglichkeiten genauso wichtig wie Räume zum Austausch und Beisammensein.
Die Arbeit im Büro stärkt den persönlichen Austausch und die interpersonelle Kommunikation - das zeigt auch der Rückgang von Slack-Nachrichten.